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Freiwillige Feuerwehr Stadt Zug
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Unwetter und intensive Nachbarhilfe

2005
Unwetter und intensive Nachbarhilfe
Intensive Niederschläge brachten im August in der Zentralschweiz sowie im Kanton Bern die Bäche, Flüsse und Seen zum Überlaufen. Hangrutsche zerstörten Strassen- und Schienenverbindungen. Keller wurden überflutet, ganze Häuser wurden durch Schlamm- oder Wassermassen weggespült. Ein Schadenereignis, das sicher in die Geschichte der FFZ eingehen wird. Die Feuerwehren versuchten in den ersten Stunden, Leben zu retten und Schaden zu verhindern. In der Unwetterwoche wurden schweizweit über 450’000 Einsatzstunden zugunsten unserer Bevölkerung geleistet. Die Zusammenarbeit und die Hilfsbereitschaft unter den Feuerwehren war enorm. Sie haben alle Grossartiges geleistet. Das Schadenausmass war gewaltig, und Erdrutsche, eine grosse Gefahr für die Einsatzkräfte, waren jederzeit möglich: Im Entlebuch kamen zwei Kameraden der örtlichen Feuerwehr bei einer Schlammlawine ums Leben. Über mehrere Tage beschäftigte uns das schwere Unwetter. Tag und Nacht waren die Einsatzkräfte unermüdlich im Einsatz. Die FFZ bewältigte in den ersten 24 Stunden in Zug und Oberwil über 74 Hilfsbegehren. Sämtliches Material der FFZ für die Ereignisbewältigung «Unwetter» wurde auf den Schadenplätzen eingesetzt. Es wurden insgesamt über 1’500 Stunden aufgewendet.
Die FFZ wurde auch zu mehreren Nachbarhilfe-Einsätzen im Kanton Zug aufgeboten. Ein Auftrag unter vielen war die Evakuation der Klinik Adelheid in Unterägeri: Der Hang oberhalb der Klinik und des daneben liegenden Waldstückes waren instabil geworden. Ein grosser Rutsch verschüttete die Parkplatzanlage und die Zufahrtsstrasse. Die FFZ kanalisierte die Schlamm- und Wassermassen. Gleichzeitig wurden die Lichtschächte und Fenster mit Plastik und Brettern verbaut, um bei einem erneuten Rutschen der Erdmassen das Eindringen in das Gebäude zu verhindern. Die Wiese und das kritische Waldstück wurden pausenlos beobachtet. Das Erdreich war so stark gesättigt, dass aus den Mauslöchern das Wasser herausschoss. Plötzlich rutschte mit Getöse der Waldboden weg und riss grosse Tannen mit. Auch das Wasserreservoir hielt dem Druck nicht stand und rutschte mehrere hundert Meter hinunter, bis es an einer Stützmauer hängen blieb. Zum Glück kamen dabei keine Menschen zu Schaden. Der Rettungsdienst Zug und die FFZ erhielten den Auftrag, die Evakuation vorzubereiten und durchzuführen. Mit sieben Krankenwagen, sechs Tixi-Taxis, mehreren Kleinbussen der ZVB und anderen Transportfahrzeugen wurden die Patienten und das Betreuungspersonal
ins Tal gebracht.
Verschiedene Hilfsbegehren kamen auch aus den umliegenden Kantonen. So stand die FFZ mit schweren Geräten (Motorspritzen Typ 4 und Hydrosub) in Emmenbrücke, Brunnen, Stans, Stansstad und Luzern mehrere Stunden und Tage im Einsatz. Besonders erfreulich war, dass sich für eine freiwillige Hilfeleistung in Stans innerhalb kurzer Zeit 70 FFZ‘ler zur Verfügung stellten.