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Weiterbildungskurs für Kader und Spezialisten der Stützpunktfeuerwehr Zug, vom 8. und 9. November 2002
Nebst der angestammten Aufgabe als Gemeindefeuerwehr erfüllt die FFZ unter anderem auch die Aufgaben der Chemie- und Strahlenwehr als Stützpunktfeuerwehr für den ganzen Kanton Zug. Sie ist ausgebildet und ausgerüstet, um Unfälle mit Gefahrengütern auf Transportachsen oder in Betrieben zu bewältigen. Dabei geht es darum, in einer ersten Phase Menschenleben zu retten, anschliessend eine Gefährdung weiterer Personen zu verhindern und die Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren.
Für die Bewältigung eines Chemieereignisses sind vielseitige Gerätschaften und Tätigkeiten erforderlich. Der Schadenplatz muss entsprechend dem Stoff und den meteorologischen Bedingungen abgesperrt werden. Eine Ausbreitung von flüssigen oder gasförmigen Stoffen muss verhindert werden. Lecke Behälter müssen allenfalls abgedichtet, die Stoffe umgepumpt werden. Die eingesetzte Mannschaft und Geräte, aber auch allfällige Patienten müssen dekontaminiert werden. Das Löschen allfälliger Flüssigkeitsbrände erfordert ebenfalls eine spezielle Taktik. Bei all diesen Tätigkeiten sind die Eigenschaften des chemischen Stoffes zu berücksichtigen. Die fachtechnische Beratung wird durch den AC Offizier und den Chemiestab sichergestellt.
In der FFZ ist die 3. Kp für die Erfüllung dieser Spezialaufgaben ausgebildet. Entsprechend waren dann auch die Mitglieder der 3. Kp sowie sämtliche Offiziere und Stellvertreter Teilnehmer des Weiterbildungskurses. In verschiedenen Lektionen wurden die einzelnen Aufgaben geübt und Kenntnisse der vielen Gerätschaften aufgefrischt. Das Kursprogramm war eine Mischung aus Theorie, viel Praxis und kleinen und grossen Einsatzübungen. Es umfasste unter anderem Themen wie Auffangen und Umpumpen von Flüssigkeiten, Dekontamination, Löschen von Flüssigkeitsbränden, Verhinderung der Ausbreitung giftiger Gase und Kenntnisse von Zisternenwagen der Bahn. Auch den Spezialgebieten Wassertransport und Strahlenwehr wurde Beachtung geschenkt.
In einer grossen Einsatzübung am Freitag Nachmittag wurde die Bewältigung eines Transportunfalls auf der Bahn geübt. Die Übungsannahme war der Zusammenstoss eines Personenzuges mit einem Güterzug. Beim Güterzug waren zwei Waggons mit Gefahrstoffen betroffen. Aus einem Zisternenwagen lief Aceton aus, aus einem anderen Wagen trat Vinylchlorid aus. Das Aceton, eine brennbare Flüssigkeit, musste unter entsprechenden Schutzmassnahmen aufgefangen und später umgepumpt werden. Vinylchlorid, das als brennbares und giftiges Gas austrat, musste mittels Wasservorhängen so kanalisiert werden, dass eine Ausbreitung auf den am Unfall beteiligten Personenzug verhindert werden konnte. Das Ereignis wurde durch die beteiligten Einsatzkräfte fachgerecht gelöst.
Quelle:
Vize Kdt, Hptm Brunner Christoph